Kriminalerzählung vom schwedischen Autor Johan Theorin
Vasa hängt in einem Auto über einem mit Wasser gefüllten Steinbruch. Neben ihm ein Toter. Über ihnen sein Geschäfte-Kumpel Drake. Wird das Auto ganz abstürzen? Wird Vasa überleben?
„Das restliche Seil hat gehalten, Drake zieht es vorsichtig hoch. Die Kutte taucht über der Kante auf. Und Drake sieht, wie gut Vasa Knoten machen konnte.“
(aus Theorins „letzter Reise“)
Filmdrehbuch-Entwurf von Michael Philipps
mit Philipp Mauritz, Marianna Linden, Eddie Irle und Christian Deichstetter, Klavier
Der jüdische UFA-Filmstar Kurt Gerron darf als Häftling im Konzentrationslager drehen – allerdings nur einen das Leben im KZ irrwitzig beschönigenden Propagandafilm.
Gerrons Skrupel den Film zu drehen, sind groß, aber immerhin gefällt es ihm doch, zumal er im Vorfeld des Films als Kabarettist auftreten darf, und er verzögert die Arbeit als Regisseur so gut er kann, aber er gerät auch in große Konflikte mit seinen Mit-Häftlingen.
„GERRON: Ich bin in einer entsetzlichen Situation, Herr Eppstein. Was mache ich? Den Film drehen oder mich weigern? Zum Märtyrer bin ich nicht geboren.
EPPSTEIN: Mensch, Gerron, Moral ist Luxus. Hier geht es ums Überleben. Und Arbeit bedeutet Leben, auch für Sie. Wir müssen Zeit gewinnen. Die Rote Armee steht schon an der Weichsel.“
(Dialog Gerrons mit dem ‚Juden-Ältesten‘ Eppstein aus dem Drehbuchentwurf)
Theodor Fontanes schon meisterlicher Romanerstling aus dem Jahre 1878
Mit Sabine Scholze, Hans-Jochen Röhrig [Sprecher), Christian Deichstetter (E-piano) und Dr. Gotthard Erler [Einführung]
Fontanes Roman spielt im Winter 1812/13. Der junge Adlige Lewin Vitzevitz lebt nicht schlecht in romantischen Literaturzirkeln von Berlin, als ihn sein draufgängerischer Vater aus Hohen-Vietz zu den Waffen gegen die französische Besatzungsmacht ruft. Szenen menschlicher Selbstgewissheit wechseln mit Phasen der Zerrissenheit und Verzweiflung und mit hintergründigem Humor beobachteten Milieuszenen eines fingierten Dorfes im Lebuser Land mit lebensechter Begegnung bei Hofe. Die Rebellen haben es jedenfalls sehr schwer.
„Diese Dorfschaften, in denen im Durchschnitt keine sechs Jagdflinten aufzutreiben sind, wollen sich dem Marschall Ney entgegenstellen, ich habe nur den Eindruck des Wahnsinns von diesem extravaganten Tun.“
Aus einem Brief der Tante Amélie an ihren Cousin aus Fontanes „Vor dem Sturm“
Liebeskorrespondenzen des Kronprinzen und Preußenkönigs Friedrich Wilhelm II.
Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) hatte wirklich ein großes Herz – und entsprechend zahlreiche Liebschaften, mit denen er auch schriftlich intensiv verkehrte. Da waren die beiden Ehefrauen Elisabeth Christine, von der sich scheiden ließ, und Friederike Luise, die er im Anschluss heiratete. Beide natürlich hochwohlgeboren. Dann gab es aber auch noch das Wäschemädchen Mine Horster und die Trompeter-Tochter Wilhelmine Enke, die zur offiziellen Mätresse des Kronprinzen wurde. Darüber hinaus liebte er auch noch die Tänzerin Sophie Schulzki und Elisabeth von Sydow sowie die beiden Gräfinnen Julie von Voß und Sophie von Dönhoff, mit denen er morganatische Ehen einging. Mindestens 18 Kinder hat er mit diesen und noch weiteren Damen gezeugt. Die umfangreiche Liebeskorrespondenz hat Sonja Schnitzler gesammelt und kommentiert!
»Mein allerliebster Engel. ihre liebe Antwort auf meinen Brief habe ich gestern abend
bekommen und bin recht sehr unruhig zu wißen, wie das werden wirt mit die die Sachen,
aber drei monat seind sie ihnen noch nicht ausgeblieben, wie sie glauben, sie sind ihnen
noch nicht vollkommen zwei Monat ausgeblieben.«
(Friedrich Wilhelm II. an Wilhelmine Enke)
Leitung Hans-Jochen Röhrig
Mit Melanie Straub und Hans-Jochen Röhrig
Musik: Benno Kaltenhäuser (Cello) und Beate Masopust (Gitarre)
ein ziemlich heiteres Programm für eine ehemalige Lehrerin* und einen ehemaligen Schüler** –
mit *Ortrud Meyhöfer und ** Hans Jochen Röhrig
Was haben Schüler und Lehrer gemein?
Sie pflegen sich über ihre Opfer zu unterhalten!