Ein Liedchen singt dir jeder TAG
Ein Wilhelm – Busch –
Programm
Foto: Jürgen Stuhr
Mit Hans – Jochen Röhrig
und
Shirley Schramm (Fagott)
Wilhelm Busch (1832-1908) zählte bereits in den 1870er Jahren als Schöpfer humoristischer, volkstümlicher Bildgeschichten zu den bekanntesten Persönlichkeiten Deutschlands. Busch verfasste aber daneben viele reizvolle Texte ohne Bilder, auf die sich unsere Veranstaltung konzentriert, auch solche über falsche Freunde, verkannte Poeten, uneinsichtige Alte, zu forsche Musiker und viele andere, auch über sich maßlos überschätzendes Getier:
. „Wenn einer, der mit Mühe kaum
Geklettert ist auf einen Baum,
Schon meint, dass er ein Vogel wär,
So irrt sich der.“
(aus Wilhelm Buschs „Fink und Frosch“)
Fontanereihe „Heiraten is gut, aber Nichheiraten is noch besser“
Es lesen Bettina Riebesel und Hans-Jochen Röhrig, an der Tuba: Janni Struzyk,
Einführung: Nathalie Moser
Ein Kriminalroman. Gastwirt Hradscheck im Oderbruchdorf Tschechin kommt ins Gerede, als der Schulden eintreibende Vertreter einer Krakauer Weinfirma bei ihm übernachtet, dann aber spurlos verschwindet.
Doch scheint es, daß Hradscheck das Spiel in der Hand hat: für die sauffreudigen Bauern inszeniert er eindrucksvolle Ablenkungsmanöver u.a. mit Hilfe seiner eigenen Frau, und ein mysteriöser Toter „unterm Birnbaum“ ist nicht der Weinreisende …
„,Das geht so nicht weiter. Der Tote muss weg. Aber wohin?‘ Und bei diesen Worten ging Hradscheck, von Unruhe getrieben, auf und ab.“
(aus „Unterm Birnbaum“)
Leitung: Hans-Jochen Röhrig
Fontanereihe „Heiraten is gut, aber Nichheiraten is noch besser“
Es lesen Rita Feldmeier und Hans-Jochen Röhrig; Birgit Zemlicka-Holthaus und Jan Böttcher, spielen Oboe.
Einführung:Reiner Falk
Im Jahre 1888 schrieb Fontane: „Was ich jetzt gerade unter der Feder habe: Frau Kommerzienrätin oder Wie sich Herz zu Herzen find, eine humoristische Verhöhnung unserer Bourgeoisie mit ihrer Redensartlichkeit auf jedem Gebiet, besonders auf dem der Kunst und Liebe, während sie doch nur einen Gott und ein Interesse kennen: das Goldene Kalb.“
Die hochgeachtete Kommerzienrätin Treibel, eigentlich aus sehr bescheidenen Verhältnissen stammend, will von diesen überhaupt nichts mehr wissen, als sich ihr Sohn mit der -von ihr vorher hoch gepriesenen- Professorentochter Corinna einlassen will. Nein, die Treibel bestimmt auf ihre Weise „wie sich Herz zum Herzen find“.
„ … und so sehr ich jeden Skandal hasse, ich könnte mich beinah freuen, wenn’s irgend so was gäbe, natürlich nichts Schlimmes, aber doch wenigstens was Apartes.“
„Male den Teufel nicht an die Wand, Jenny.“ (das Ehepaar Treibel im Gespräch)
Leitung: Hans-Jochen Röhrig
Fontanereihe „Heiraten is gut, aber Nichheiraten is noch besser“
Dies ist die Geschichte einer selbstbewussten jungen Frau, die mit bemerkenswertem Geschick im provinziellen Woldenstein um Anerkennung ihres recht trägen Gatten ringt, aber sich glücklos in der mütterlichen Berliner Wohnung wiederfindet. – Aber wie sie sich dennoch dem weiteren, schwieriger gewordenen Leben stellt, das zeigt eine Frau, die ihr Geschick auf eine Weise in die Hand nimmt, wie wir es bei Theodor Fontane vorher nicht gelesen haben.
„Sieh Hugo, so musst du’s anfangen, Woldenstein so weit zu bringen, dass es alle Wochen mal in der Zeitung steht, Hugo, das ist möglich, und das ist in deine Hand gegeben …“
„Oder in deine“, lächelte Hugo.
(Mathilde zu ihrem Mann Hugo in dem Roman)
Mathilde Möhring ist erst 1906 posthum erschienen.
Es lesen Sabine Scholze, Franziska Melzer und David Hörning,
Bettina Lange spielt Flöte, Rita Herzog Klavier
Einführung: Prof. Dr. Fabian Lampert, Theodor-Fontane Archiv
Leitung: Hans-Jochen Röhrig