Lesung mit Hans-Jochen Röhrig in der Remise des Schlosses Paretz zwischen den Kutschen. Musikalische Begleitung: Kan Böttcher (Oboe)
Heinrich Heine war sicher einer der vergnüglichsten Reiseerzähler der deutschen Literatur. Besonders interessierten ihn unterwegs die verschiedenartigen Menschen, und unter denen am allermeisten die Frauen, die zu beschreiben ihm den größten Spaß machte. Wir folgen Heine dabei nach Italien, Holland (wo er als Herr von Schapelewopski unterwegs war), England und schließlich Polen. Er kommt dort (natürlich ironisierend) zu dem Schluss:
„In einem sonnenhellen Blumentale würde ich mir eine Polin zur Begleiterin wählen; zu einer Reise durch Spanien, Frankreich und Italien wünschte ich eine Polin zur Begleiterin; zu einer Reise durch das Leben wünschte ich eine Deutsche. Muster von Häuslichkeit, Kindererziehung, frommer Demut und alle jenen stillen Tugenden der deutschen Frauen wird man wenige unter den Polinnen finden.“ (Heinrich Heine „Über Polen“)
Eine Erzählung von Friedrich de la Motte Fouque
mit Gesangsstücken aus E.T.A. Hoffmanns gleichnamiger Oper
mit Ute Beckert, Friedemann Eckert und Hans-Jochen Röhrig
Textauswahl und Leitung: Hans-Jochen Röhrig
Musikalische Einstudierung, Bearbeitung und Leitung: Rita Herzog
Schon seit alten Zeiten beflügelten Nixen und Meerjungfrauen die Phantasie der an den Ufern der Gewässer Lebenden, so auch der Havelländer. Deren populärster romantischer Dichter, Friedrich de la Motte Fouque (1777-1843), hat natürlich auch ein Nixenmärchen geschrieben und die Literaturwissenschaftler erkennen in seiner „Undine“ einen Jugendschwarm Fouques wieder, eine 15-jährige Westfalin, in die er als 18-jähriger Kornett unsterblich verliebt gewesen sein soll.
E.T.A. Hoffmann hat sich von dem Werk zur Oper „Undine“ inspirieren lassen, Arien und Szenen dieser Oper streuen die Interpreten des heutigen Nachmittags in die Texte des Märchens ein und machen so die Matinee zu einer wirklichen Märchenoper.
„… … …und in den Seen und Strömen und Bächen lebt der Wassergeister ausgebreitetes Geschlecht. In klingenden Kristallgewölben wohnt sichs schön … … …“
Küchenlieder, – gedichte und geschichten, vorwiegend märkisch, mit Zora Klostermann, Eddie Irle, Florian Schmidtke und Hans-Jochen Röhrig
Reime, Verse, Sinngedichte, kleine Balladen und Auszüge aus der satirischen Erzählung „Eduards Traum“ von Wilhelm Busch
Mit Hans-Jochen Röhrig und Christoph Knitt (Fagott)
Als humoristischer Dichter und Zeichner zählte Wilhelm Busch (1832-1908) bereits in den 1870er Jahren zu den bekanntesten Persönlichkeiten Deutschlands. Allerdings hatte er eigentlich ein ernsthafter Künstler werden wollen und sicherlich nicht einer der Wegbereiter des Comics, als der er dank seiner satirischen und zugleich volkstümlichen Bildergeschichten heute gilt. Doch Wilhelm Busch verfasste auch zahlreiche Texte, die ohne illustrierende Bilder auskommen und bei seinen Zeitgenossen leider auf weit weniger Interesse stießen. Wir laden Sie ein zur gemeinsamen Entdeckungsreise durch seine Texte über falsche Freunde, verkannte Poeten, uneinsichtige Alte, zu forsche Musiker und viele andere mehr, darunter auch sich maßlos selbstüberschätzendes Getier.
„Wenn einer, der mit Mühe kaum
Geklettert ist auf einen Baum,
Schon meint, dass er ein Vogel wär,
So irrt sich der.“