Rittmeister Schach von Wuthenow, ein gutaussehender Offizier eines preußischen Eliteregiments anno 1806, verehrt die kluge und attraktive Madame von Carayon, die Witwe ist. Gleichzeitig „techtelmechtelt“ er mit deren liebenswürdigen, aber leider blatternarbigen Tochter Victoire. Und das bleibt nicht ohne Folgen. Als damit gerechnet werden muss, dass er um der Tochter Hand anhält, was auch die Madame von ihm fordert, zögert er. Muss er doch auch den Spott seiner Mitoffiziere ertragen. Der König bewegt ihn schließlich zur Heirat, die ihn tief erschüttert …
„ … Schach saß aufrecht in der Ecke, nur wenig zurückgelehnt. Auf dem Teppich zu seinen Füßen lag das Pistol.“ (aus dem Roman)
Es lesen Katja Zinsmeister, Laura Marie Hänsel und Arne Lenk.
An der Harfe: Eva Curth; Einführung: Sabine Seifert, Theodor Fontane-Archiv.
Leitung: Hans-Jochen Röhrig
21. Exkursion Lesung und Besuch des Fontanegrabes am 26. November 10 Uhr
Hans-Jochen Röhrig wird uns zunächst in Wilhelmshorst mit einer Lesung auf das Thema des Ausflugs einstimmen (Heinz Knobloch: Wanderung zu Fontanes Grab).Danach fahren wir mit der Regionalbahn zum Friedhof der Französisch – Reformierten Gemeinde in der Liesenstraße 125.
Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 konnte die Liesenstraße nur noch vom West-Berliner Bezirk Wedding aus betreten werden. Auf den drei südlich der Straße gelegenen Friedhöfen und den bis zur Chausseestraße anschließenden Grundstücken wurde ein Grenzstreifen angelegt und in den folgenden Jahrzehnten immer weiter ausgebaut. Auf dem ehemaligen Friedhofsgelände war dieser Grenzstreifen beim Fall der Mauer 1989 rund 40 Meter, nahe der Chausseestraße, wegen des dort gelegenen Grenzübergangs sogar bis zu 120 Meter tief. Inzwischen ist die Liesenstraße als Teil des zwischen 2002 und 2006 unter Verantwortung der Senatsverwaltung angelegten Berliner Mauerwegs ausgeschildert.
Weitere Materialien zum Ausflug im login Bereich für Mitglieder
Roman von Theodor Fontane
Es lesen Kristin Muthwill und Hans-Jochen Röhrig,
Bettina Lange spielt Flöte, Rita Herzog Klavier.
Leitung: Hans-Jochen Röhrig
Der Graf Haldern hat ein zwielichtiges „Verhältnis“ zur Witwe Pittelkow. Er führt dort bei einer kleinen Abendgesellschaft seinen Neffen Waldemar ein und der verliebt sich in die ebenfalls anwesende Schwester der Pittelkow Stine. Natürlich sind die Standesunterschiede der sich Verliebenden zu groß für das wahre Glück und der gräfliche Onkel ebenso wie die mit allen Berliner Wassern gewaschene, und deshalb doch auch sehr vernünftig denkende Witwe stemmen sich vehement dagegen, und die Pittelkow kann am Ende ihre Schwester nur noch trösten:
„Weine man, Stinechen, weine man orntlich. Wenn’s erst wieder drippelt, is es schon halb vorbei, grade wie bei ’s Gewitter.“ (aus „Stine“)
Taghell so beleuchtet kam der Zug daher unterwegs im Licht mit Texten von Theodor Fontane
– zum Potsdamer Lichterfest, zwielichtig und heiter,
u.a. mit der frühen, recht grotesken Erzählung „Zwei Poststationen“, der Beschreibung des unübertrefflichen alten Originals „Geist von Beeren“ und dem berühmten Potsdamer Gedicht „Auf der Treppe von Sanssouci“, wo Fontane selbst (wie kann das sein?) auf einen Geist trifft: Friedrich II. ,mit Stock, Hut und Windhund.
Ein besonderes Gaudium.
Es liest Hans-Jochen Röhrig, begleitet von derr vielseitigen Tubistin Janni Struzyk.
s. Angaben zum 13.1., Stine in Potsdam!