mit Hans-Jochen Röhrig und Ladys Horntrio
Nach dem schönen Erfolg des weihnachtliche Programms mit den Hornladys und Hans-Jochen Röhrig übernehmen dieselben Protagonisten wieder das Programm dieses Jahres und schöpfen weiterhin in dem Schatz weihnachtlicher, vor allem heiterer Geschichten und Gedichte etwa von Schreiner, Ude, Polt und den älteren Meistern Goethe, Morgenstern und Bierbaum entsprechenden Weisen voller Anmut, Wohlklang und auch Witz.
„Und sitzt der brave Bürger bei den Seinen
voll Karpfen, still im Stuhl, und halber zehn,
dann ist er mit sich selbst zufrieden und im Reinen:
„Ach ja, so’n Christfest is doch ooch janz scheen.“
aus Kurt Tucholskys „Großstadt-Weihnachten“
Auch Friedrich II.‚ der König von Preußen, hat in seiner Kindheit Weihnachten gefeiert. Als alter Mann erinnert er sich an die Adventszeit seiner Jugend. Damals gab es den Brauch, „vergoldete Erdäpfel“ an den Tannenbaum zu hängen. Wirklich? Echte Kartoffeln? Ja, man erzählt sich, dass in seinem Elternhaus die angemalten „Tartuffoli“ — so nannte man die Kartoffeln zu dieser Zeit—als Baumschmuck benutzt wurden, „um den Kindern eine Gestalt von Paradiesäpfeln vorzuspiegeln“.
Peter Rainer, Konzertmeister der Kammerakademie Potsdam, begibt sich gemeinsam mit König Friedrich (Hans-Jochen Röhrig) und dem Orchester auf die Suche nach
weihnachtlichen Bräuchen und Geschichten von lustig bis verrückt und bringen
festlich-glänzende Musik von ihrem Ausflug zurück nacPotsdam.
Dauerca. 6o Minuten
Empfohlen für Kinder ab 5 Jahren
Vorstellungen auch am 21. 12, 9 und 11Uhr
Lesung mit Sabine Scholze und Hans-Jochen Röhrig sowie Rita Herzog, Klavier, Einführung Thomas Wernicke
Sechs Richter Friedrich II. verbüßten eine Strafe wegen angeblich falscher Rechtsprechung auf der Festung Spandau. Einer davon beschreibt den beanstandeten Prozess und die darauf folgende, einigermaßen erträgliche Haft der Richter.
„Den 6.Febr. besuchte uns Herr Nicolai. Die Arrestanten erquickten sich an dem mitgebrachten Wein dergestalt, dass von den 6 Bouteillen nichts übrigblieb.“
(aus Regierungsrat Neumanns Tagebuch: „Aus der Festungszeit Preußischer Kammergerichtsräte auf Spandau 1780)
Lustige Thaten und Ebenteuer des Klosterbruders Hannes von Lehnin
Aus den Papieren von Pater Petri von 1589
»Die ‚Lustigen Thaten und Ebenteuer‘ sind keine Lektüre für höhere Töchterschulen. Wäre das vorliegende Buch nicht ein Kunstwerk im vollsten Sinne des Wortes, so würde der Herausgeber seine Veröffentlichung nicht gewagt haben«, heißt es im Vorwort von 1904. Die Veröffentlichung dieser alten Schriften war damals tatsächlich kühn – und geheimnisumwoben. Denn wer kannte schon einen Pater Petrus, der im Jahrhundert der Reformation am Hof des Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg außerordentlich gewagte Geschichten erzählt bekommen haben soll? Geschichten von Schalkstreichen um Verführung und Überlistung liebestoller Jungfrauen und gehörnter Ehegatten, wie man sie höchstens aus dem italienischen »Decamerone« kannte! Und wie konnte die ansonsten doch eher karge und prüde Mark Brandenburg überhaupt von solch frivolen Renaissance-Helden bevölkert werden? – Hans-Jochen Röhrig hat drei der Geschichten ausgegraben und wird Aufklärung verschaffen über den Verfasser und die tieferen Ursachen seines Erfolgs.
»Der Herre Kurfürst und Frau Elisabeth funden diese Historia sehr nach ihrem Geschmack,
indessen die Weiblein, so anwesend, tief seufzeten, alldieweil sie am liebsten mit beigewesen
und den lieblichen heiligen Mann Hannes von Lehnin gekennet hätten. «
(aus den »Lustigen Thaten und Ebenteuern«)