von Charles Dickens
Geizig ist Mr. Scrooge, engherzig, kalt und böse – ein Geschäftsmann durch und durch, der niemanden mag und den niemand liebt. Doch als ihm in der frostigen Londoner Vorweihnachtsnacht Geister erscheinen und ihn in rasender Zeitreise durch Bilder der Welt und seines Lebens führen, beginnt er, Unerhörtes zu empfinden. Die frohe Weihnacht der Menschen öffnet ihm das Herz. Die Freude der Kinder, die Wärme liebender Familien, die Erinnerungen an die schönsten Momente seiner Jugend lassen ihn die Welt mit neuen Augen sehen. Da zeigt die Zukunft ihm seinen einsamen Tod – und Scrooge bekommt eine letzte Chance, ein anderes Leben zu beginnen. Jetzt heißt es, eine Entscheidung treffen, es gibt kein Zögern mehr …
Leitung und Lesung: Hans-Jochen Röhrig
Roman von Regina Scheer.
1985 entdeckt die junge Berlinerin Clara für sich das mecklenburgische Dorf Machandel wieder, das für sie zum Ort der Begegnung mit der Vergangenheit wird. Hier war ihre Mutter auf der Flucht aus Ostpreußen untergekommen. Hier hatte ihr Vater, ein überzeugter Kommunist, nach seinem KZ-Aufenthalt Unterschlupf gefunden. Später macht der Vater Karriere als SED-Parteifunktionär. Der Sohn aber wird in den Westen ausreisen. – In ihrem Debütroman spannt Regina Scheer den erzählerischen Bogen vom Zweiten Weltkrieg über den Anfang der DDR bis zum Mauerfall und in unsere Gegenwart und verknüpft dabei sinnbildhaft die Märchenwelt vom „Machandelbaum“ eng mit der Realität bewegender ostdeutscher Lebensgeschichten.
Es liest Rita Feldmeier. Es musizieren Bettina Lange (Flöte) und Rita Herzog (Klavier).
Leitung: Hans-Jochen Röhrig
Eine Veranstaltung der Reihe „Märkische Leselust“
Ein Wilhelm-Busch-Programm über die Freuden des Speisens und anderer Lustbarkeiten
Der Briefwechsel des Fürsten Pückler mit der damaligen Bestsellerautorin Eugenie Marlitt.
Es lesen Marianna Linden und Hans-Jochen Röhrig. Musikalische Begleitung Eva Curth, Harfe
Leitung: Hans-Jochen Röhrig
Der 83-jährige Hermann Fürst von Pückler Moskau (1785-1871) hatte noch eine späte Flamme in der erfolgreichen Romanschriftstellerin Eugenie Marlitt gefunden, lud sie zu sich ein, bat aber auch, sie besuchen zu dürfen. Er erreichte jedoch keines von beidem. Auf alle Fälle ist ihm die um vierzig Jahre jüngere Vielbeschäftigte aus Arnstadt eine getreue, fleißige und liebevolle Briefpartnerin gewesen.
„Nur immer nach dem Prinzip: Was sich neckt, das liebt sich, und ich wage dabei an einen frommen, heitern Kuss der Seele zu denken. Das wird doch wohl erlaubt sein.“
aus einem Brief Pücklers an E.Marlitt
Eine Veranstaltung aus der Reihe „Märkische Leselust“
Eine Novelle von Thomas MannDer einsame und erfolglose Schriftsteller Detlev Spinell hat sich ins Hochgebirge in das Sanatorium „Einfried“ zurückgezogen. Eines Tages trifft Frau Klöterjahn ein, die Gattin eines hanseatischen Kaufmanns. Die beiden lernen sich kennen und als Spinell seine Mitpatientin zum Klavierspiel der Musik aus Wagners „Tristan und Isolde“ drängt, geraten beide in einen überwältigenden Rausch der Gefühle – der Frau Klöterjahn aber auf den Tod gefährdet.Als ihr kraftstrotzende Ehemann und sein draller Sohn Anton anreisen, kommt es zur Konfrontation. –Thomas Manns berühmte Novelle ist eine glänzende Parodie auf den Konflikt zwischen kränkelndem Künstlertum und lebensfroher Bürgerwelt.Es liest: Hans-Jochen Röhrig (auch Leitung)Am Klavier: Rite Herzog
ein Programm zum Valentinstag im Drachenhaus für die Verliebten
zum Lachen, Staunen und Nachmachen mit Hans-Jochen Röhrig (Sprecher), mit alten und neuen Texten von G.Boccaccio, W.Busch, A. Birabeau, Kurt Tucholsky und vielen anderen Aufklärern wie S.Schnabl, dazu passgerechte Melodien, geflötet und meisterlich geklimpert von Birgitta Winkler (Querflöte) und N.N (E-piano)
„Beliebt ist bei der Männerwelt,
ein schöner Busen, der gefällt,
der unsre Frauen herrlich ziert –
und immer wieder neu verführt!“ aus dem Valentintagsprogramm
Mit einem umfangreichen Menü!
Undine
Eine Erzählung von Friedrich de la Motte Fouque
mit Gesangsstücken aus E.T.A. Hoffmanns gleichnamiger Oper
mit Ute Beckert, Friedemann Eckert und Hans-Jochen Röhrig
Textauswahl und Leitung: Hans-Jochen Röhrig
Musikalische Einstudierung, Bearbeitung und Leitung: Rita Herzog
Schon seit alten Zeiten beflügelten Nixen und Meerjungfrauen die Phantasie der an den Ufern der Gewässer Lebenden, so auch der Havelländer. Deren populärster romantischer Dichter, Friedrich de la Motte Fouque (1777-1843), hat natürlich auch ein Nixenmärchen geschrieben und die Literaturwissenschaftler erkennen in seiner „Undine“ einen Jugendschwarm Fouques wieder, eine 15-jährige Westfalin, in die er als 18-jähriger Kornett unsterblich verliebt gewesen sein soll.
E.T.A. Hoffmann hat sich von dem Werk zur Oper „Undine“ inspirieren lassen, Arien und Szenen dieser Oper streuen die Interpreten des heutigen Nachmittags in die Texte des Märchens ein und machen so die Matinee zu einer wirklichen Märchenoper.
„… … …und in den Seen und Strömen und Bächen lebt der Wassergeister ausgebreitetes Geschlecht. In klingenden Kristallgewölben wohnt sichs schön … … …“
Heinrich Manns berühmter Roman, gelesen von Marie Luise Arriens, Friedemann Eckert und Hans-Jochen Röhrig
Am Klavier: Rita Herzog
Leitung: Hans-Jochen Röhrig
„Da er Raat hieß, nannte die ganze Schule ihn Unrat…“ So beginnt die Geschichte eines Schul-Tyrannen in Wilhelminischer Zeit. Aber beim Aufspüren von Unrat, auf der nächtlichen Verfolgung dreier verhasster Schüler gerät der Professor in die Spelunke „Zum blauen Engel“, wo die Schüler verkehren und wo die leichtlebige Künstlerin Rosa Fröhlich gastiert. Aber Unrat verfällt selbst diesem Milieu und geht wieder und wieder ins „Kabuff“ der Rosa, verliebt sich in sie und setzt alles daran, sie seinen Schülern auszuspannen.
Nach Heinrich Manns Roman wurde der weltberühmte Film „Der blaue Engel“ gedreht.
In unserer Matinee wird im Stile des „Blauen Engel“ auch gesungen und barfuß getanzt.
„Du bist verderbt bis in die Knochen
du bist ne große Künstlerin;
und kommst du erst mal in die Wochen …“ aus H.Manns „Professor Unrat“